Mainz Kultur - Kunst, Musik, Film und Literatur im November

TONKULT e. V. und das ALTE POSTLAGER präsentieren POST JAZZ FESTIVAL – ein Jazzfestival für und mit Mainzer:innen. Hierfür verwandelt sich die ehemalige Lagerhalle hinter dem Hauptbahnhof am 01. November in eine Plattform für Jazz und Kulinarik und bietet unter dem Motto "Ein Paket voller Jazz" Streetfood, Drinks, Get Together sowie drei hochkarätige Konzerte: Auf der Bühne stehen DUO SONURA, GROUNDING GROUNDING und URBAN ART ORCHESTRA FEAT. NI-KA.

Frech, frivol, schräg, komisch – so wie man sie kennt – so präsentiert Theater StückWerk e. V. auch das neue Stück: Ehrbare Bürger der französischen Provinz-Gemeinde La Ferté-sous-Jouarre spielen jeden Montag das Kartenspiel Bouillotte und füllen dabei ihre Spielkasse. Als das Sparschwein voll ist, muss der Inhalt auf den Kopf gehauen werden - koste es, was es wolle: die Laune, den dörflichen Frieden oder gar die Moral. Bei ihrem Ausflug nach Paris stolpern sie von einer Katastrophe in die nächste. Zu sehen an diversen Terminen und in verschiedenen Mainzer Bürgerhäusern. Eine Übersicht gibt es auf der Webseite von Theater Stückwerk.

Seit 1946 vergibt die Landeshauptstadt Mainz das Gutenberg-Stipendium, um herausragende akademische Abschluss-Arbeiten zu würdigen. Ausgezeichnet werden Arbeiten, die durch besonders wissenschaftliche, künstlerische oder fachliche Leistungen überzeugen und einen Bezug zur Stadt Mainz haben. Am 05. November vergibt Kulturdezernentin Marianne Grosse gemeinsam in einem öffentlichen Festakt im Landesmuseum Mainz die 79. Gutenberg-Stipendien. Die Stipendiat:innen stellen ihre Arbeiten in jeweils 10-minütigen Präsentationen vor, dazwischen gibt es Musik vom PCK und danach einen Umtrunk.

Russlanddeutsche wählen rechts, sprechen nur russisch und verehren Putin. Ist das wirklich so? Was ist bekannt über die 2,5 Millionen (Spät-)Aussiedler:innen und deren Erfahrungen mit Diktatur, Deportation und dem Verlust kultureller Identität? Die russlanddeutsche Journalistin Ira Peter ist mit ihrer Familie als Neunjährige von Kasachstan nach Deutschland übergesiedelt und nimmt uns am 06. November im ZMO mit auf eine persönliche und gesellschaftliche Spurensuche. Sie erzählt von der Scham über ihre sowjetische Migrationsgeschichte, dem Gefühl des unerwünscht seins sowie den Folgen einer verfehlten Integrationspolitik.

Zum 24. Mal lädt FILMZ – Festival des deutschen Kinos nach Mainz ein, um vom 06. bis zum 16. November 2025 wieder ein sorgfältig ausgewähltes Programm voller Höhepunkte des deutschen Kinos präsentieren zu können. Im Capitol, dem CinéMayence und über den traditionellen Kinosaal hinaus dürfen über 90 Filme, leckeres Popcorn sowie ein umfangreiches Rahmenprogramm erwartet werden – für alle Film- und Kino-Fans und für die, die es werden wollen, ist etwas dabei! FILMZ soll einmal mehr Austausch ermöglichen: Dafür gibt ein buntes Programm während des Festivals mit Workshops und vielem mehr.

Im Sommer 1893 komponierte Antonín Dvorák nicht nur sein berühmtes "Amerikanisches Quartett", sondern auch sein Es-Dur-Quintett, inspiriert von indianischen Trommelrhythmen und der Weite der amerikanischen Natur. Es ist ein Lieblingsstück von Boris Garlitsky, dem langjährigen Villa Musica-Dozenten und Professor. Am 08. November spielt er Dvoráks Opus 97 mit vier ganz besonderen jungen Streicher(inn)en: Lora und Izabel Markova, Vittorio Benaglia und Cosima Federle. Werke von Sibelius, Schostakowitsch und Mendelssohn sind in der ersten Hälfte zu hören – ein besonders stimmungsvoller Herbstabend in der Mainzer Villa Musica.

Tanja Leonhardt hat Germanistik und Freie Bildende Kunst studiert und schloss als Meisterschülerin von Prof. Alban Grimm/Pamela Stokes mit dem Schwerpunkt Schriftkunst ab. Neben Auftragsarbeiten und Lehrtätigkeiten entsteht seit dem Studium ein umfangreiches Werk, in dem Sprache und Erscheinungsformen eine Rolle spielen. Aktuell widmet sie sich der Videopoetry; hinzu kommt das Performance-Duo "Riskantes Schreiben", in dem der Schreibakt selbst auf die Bühne gebracht wird. Einen Einblick in ihr Schaffen gewährt Tanja Leonhardt zur Eröffnung ihrer Ausstellung am 12. November in der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek.

Wenn sich der Herbst mit goldenem Licht über die Weinberge legt, Nebelschwaden durch die Täler ziehen und die Lese abgeschlossen ist, beginnt in Rheinhessen eine besondere Zeit: Die Literatur zieht ein – mit "Rheinhessen liest". In stimmungsvoller Atmosphäre und begleitet von ausgezeichneten Weinen der Region sind Sie eingeladen, dem Alltag zu entfliehen und in spannende, berührende und unterhaltsame Geschichten einzutauchen. Ob Autobiografie, Krimi, Liebesgeschichte oder Mundart – das literarische Spektrum ist ebenso vielfältig wie die heimischen Weine.

Das Gutenberg-Museum steht an der Schwelle zum Neubeginn. Nach über sechs Jahrzehnten endet mit dem Auszug aus dem von Rainer Schell entworfenen Bau ein prägender Abschnitt in der Geschichte des Hauses. Fotografien von Jürgen Hill und Thomas Dang, die während des Auszugs sowie im leeren Gebäude entstanden sind sowie erste Ausschnitte eines entstehenden Dokumentarfilms lassen die Vergangenheit am 13. November im Zentrum Baukultur noch einmal aufleben. Gleichzeitig wird ein erster Blick auf den bevorstehenden Wandel geworfen – auf den Übergang in eine neue Phase musealer Gestaltung.

Die Paul-Strecker-Stiftung ist vom 14. bis 16. November zu Gast in der Emde Gallery und zeigt Werke aus dem künstlerischen Nachlass des international bekannten Mainzer Malers: Interieurs, Landschaften und Genrebilder aus drei Jahrzehnten seiner Schaffenszeit. Ein Großteil seiner Arbeiten spiegelt den Einfluss der französischen Avantgarde – Pierre Bonnard, Henri Matisse, Éduard Vuillard – der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wider. Die Ausstellung bietet eine der seltenen Gelegenheiten, den Paul Strecker neu zu entdecken oder wieder zu begegnen. Alle ausgestellten Arbeiten können käuflich erworben oder auf einer Auktion zum Abschluss am 16.11. um 16 Uhr ersteigert werden.

Die Segel sind gesetzt: Mit seinem neuen Programm "Beyond the sea" wagt sich das Vocalconsort Mainz am 15. November im LEIZA in internationale Gewässer. Ob Babylonische Flüsse, schwedische Meere, schottische Seen oder die Tiefen des Ozeans – die Musik spannt den Bogen von frühbarocker Vokalpolyphonie bis zu modernen Acappella-Arrangements und bewegt sich dabei immer am Wasser entlang. Geschichten vom Segeln, Fischen und Seefahren treffen auf Legenden über Brücken, Vulkane und Algen, während die Wellen von Trennung, Abschied und Vermissen murmeln. Und was wartet eigentlich jenseits der Meere? Neue Welten oder der Heimathafen?

"Echoes of the HEART" befasst sich mit den Freuden und Leiden unserer Herzen im Verlauf unseres Lebens. Unsere Herzen stellen sich tagtäglich neuen Aufgaben voller Mut und Kraft, aber auch mit Verletzbarkeit und Trauer, Hass. Was will unser Herz? Macht Empfindsamkeit unser Leben vielleicht erst lebenswert? Die 10 Tänzer:innen von Talking Modern Dance Crew (TMDC) machen die Faszination des Modern Dance für alle Zuschauer:innen am 16. November in der Kulturschiene erfahrbar. In jedem der ausdruckstarken Kurzstücke wird eine andere Facette von Beziehungen beleuchtet.

Wie lebt es sich in verschiedenen Ländern als Frau? Wie ist es um Feminismus und Frauenrechte bestellt und wer macht eigentlich die ganze Care Arbeit? Das Frauenzentrum Mainz hat vier Frauen unterschiedlicher Herkunft eingeladen, um diesen und anderen Fragen nachzugehen. Nach einem Input bleibt anschließend noch genug Zeit für Fragen, Diskussion und Austausch. Es handelt sich hierbei um eine insgesamt 4-teilige Reihe. Weitere Termine sind am 18., 20. sowie 26. November. Sie können aber auch nur zu einzelnen Veranstaltungen kommen.

Im Rahmen der Mainzer SchUM-Kulturtage wird am 18. November im Stadtarchiv Mainz ein Stück Mainzer Sportgeschichte neu beleuchtet: Nils Friedrich, selbst Fan von Mainz 05 und Fanzine-Autor, recherchierte Biographien von jüdischen Spielern, Trainern und Unterstützern des 1.FSV Mainz 05 aus der Zeit zwischen 1905 und 1933. Seine Nachforschungen führten Nils Friedrich unter anderem ins Stadtarchiv. Insgesamt 13 Personen konnte er ermitteln und ihr Leben anhand der erhaltenen Quellen nachvollziehen. Nach 1933 waren diese "05er2 der Verfolgung durch die Nationalsozialisten ausgesetzt.

Am 21. November ist wieder Bundesweiter Vorlesetag! Das Motto in diesem Jahr lautet "Vorlesen spricht Deine Sprache". Auch in der "Vorlesehauptstadt" Mainz werden rund um den Aktionstag wieder viele Orte zu Leseecken. So zum Beispiel das Landesmuseum Mainz: Inmitten der Ausstellung zeigt das eindrucksvolle Porträt der Schriftstellerin Margot Lachmann von Rudolf Levy nicht nur ihre äußere Erscheinung – ihre Stimme wird durch ausgewählte Textauszüge aus ihrem Werk lebendig. Tauchen Sie ein in das Schaffen einer außergewöhnlichen Autorin und erleben Sie Literatur im Dialog mit Kunst.

Am 21. November um 18.30 Uhr lädt das Peter-Cornelius-Konservatorium der Stadt Mainz zum nächsten After-Work-Dozentenkonzert ein! Auch dieses Mal erwartet die Zuhörer wieder ein kurzweiliges Programm, quer durch die Epochen und Stile unterschiedlichster kammermusikalischer Besetzungen. Kompositionen von Francis Poulenc, eine Percussion-Darbietung von Ivan Trevino bis hin zu einer Performance für Gesang, Querflöte und Bewegung versprechen einen abwechslungsreichen Abend. Nach dem Konzert kann die Woche bei einem Glas Wein vom Weingut Weyer aus Mainz-Bretzenheim gemeinsam mit den Künstlern des Abends im Foyer des PCKs ausklingen.

In "Klang.Welten." trifft das RheinMainEnsemble am 23. November in der Altmünsterkirche auf den Jazz-Saxophonisten Prof. Claudius Valk. Während der Chor versucht, die größtmöglichen klanglichen Möglichkeiten der Stimme zu präsentieren, reduziert sich der Instrumentalist in der experimentellen Improvisation und schafft neue Klangräume, Kontraste und Übergänge. Neben den eigenen Performances begegnen sich die beiden Kunstformen im Laufe des Abends in eigens für das Programm geschriebenen Kompositionen, die in chorischer und instrumentaler Improvisation präsentiert werden, bevor sich jede Gruppe wieder in ihren eigenen Raum zurückzieht.

Großes Kino, keine Leinwand – das gibt´s nur bei BlöZinger. Robert Blöchl und Roland Penzinger, zusammengenommen "BlöZinger", sind die Erfinder und Großmeister des KopfKinoKabaretts. Ein Film. Live gespielt auf der Bühne. Mit einem Minimum an Requisiten. Und einem Maximum an Ideen, mit denen BlöZinger Vorstellungskraft und Lachmuskeln ihrer Zuschauerinnen und Zuschauer zu Höchstleistungen animieren. In ihrem mittlerweile zehnten (!) Bühnenprogramm "Das Ziel ist im Weg" nehmen BlöZinger ihr Publikum am 27. November im Kabarettarchiv wieder mit ins KopfKinoKabarett.

Unter dem Titel "common ground" stellen vom 28. bis 30. November 15 aktuelle und ehemalige Künstler:innen der Ateliergemeinschaft Waggonfabrik im K-Lab aus. Im Atelierhaus sind unterschiedliche künstlerische Positionen von Malerei über Grafik, Bildhauerei, Fotografie bis hin zu Installations- und Videokunst vertreten. Bei dieser sehr heterogenen Show handelt es sich um die Auftaktausstellung für die 2026 beginnende Kooperation zwischen der Kulturabteilung, dem Atelierhaus und der Kulturbäckerei: dreimal pro Jahr wird es in Zukunft Ausstellungen der geförderten Künstler:innen geben.

Stellen Sie sich vor: Ein vierjähriger Junge, geboren in eine Musikerfamilie, greift erstmals zum Cello. So beginnt der Weg, der ihn Jahrzehnte später auf renommierte Bühnen Europas und in unsere Mainzer Meisterkonzerte führen wird. Dieser Junge heißt Alexey Stadler – und seine Musik spricht eine Sprache, die Grenzen überwindet. Am 30. November ist Alexey Stadler im Rahmen der Mainzer Meisterkonzerte in der Rheingoldhalle zu erleben. Der vormals angekündigten Solistin Harriet Krijgh ist es aus persönlichen Gründen leider nicht möglich das Konzert in Mainz zu spielen.